Durch das Wenger Moor am Wallersee – Kinderwagentouren #5

Wandern mit Kinderwagen durch das Natura 2000 Gebiet Wenger Moor am Wallersee.
Frische Luft und der Kontakt zur Natur ist auch für die Allerkleinsten unverzichtbar für eine gesunde Entwicklung, selbst wenn sie davon vielleicht noch nicht allzuviel mitbekommen. Aber mit Kinderwagen stellt es sich nicht immer einfach dar, in die Natur zu gelangen. Denn sie ist selten barrierefrei. In dieser Serie werden die schönsten Naturwanderungen und Spaziergänge mit Kinderwagen im Salzburger Land und darüber hinaus vorgestellt.


Ein neuer Ausflug mit unserer zweimonatigen Tochter steht an. Der Kinderwagen dient mittlerweile mehr oder weniger als Accessoire, nachdem wir draufgekommen sind, dass sie sich im Tragetuch viel wohler fühlt. Trotzdem ist der Kinderwagen als mobile Homebase äußerst praktisch. Was da alles reinpasst, das wir nicht tragen müssen! Und zwischendurch legen wir natürlich auch das Kind immer wieder mal rein.

Erinnerst du dich noch an unsere Wanderung zur Marieninsel am gegenüber liegenden Ufer des Wallersees? Da sollte unsere heutige Tour doch deutlich entspannter werden. 🙂



Klar ist das Wenger Moor landschaftlich nicht zu vergleichen mit unseren letzten beiden Zielen, dem Bluntautal und dem Faistenauer Hintersee. Aber zum Wallersee haben wir nicht weit und die Temperaturen Anfang Juni lassen diesen doch recht sonnigen Spaziergang zu. Außerdem ist das Wenger Moor ein Natura 2000 Gebiet und bietet deswegen sehr viele Naturerlebnisse.

Von letzterem ist zunächst noch nicht allzu viel zu bemerken, als wir von Weng auf der schmalen Asphaltstraße entlang von Intensivwiesen in Richtung Wenger Moor starten. Doch unser erstes Ziel soll gleich das Highlight des Weges sein, der übrigens als Themenweg angelegt ist: die Aussichtsplattform mit tollem Blick über das renaturierte Moor. Der Weg dorthin führt an der Wegkreuzung geradeaus in Richtung Waldrand, dann diesem entlang bis zur beschilderten Abzweigung zur Plattform.

Doch als wir an der Abzweigung ankommen, empfängt uns ein rot-weißes Absperrgatter. Der Weg ist gesperrt, warum wird nicht verraten. Mittlerweile ist aber alles wieder geöffnet.

Für die Fotos muss ich somit auf mein Archiv zurückgreifen. So sieht es im goldenen Herbst dort aus:

Etwas enttäuscht kehren wir um, denn unser weiterer Weg liegt in die entgegengesetzte Richtung. Der Weg ist übrigens Teil des Wallersee-Rundweges und auch bei Fahrradfahrern sehr beliebt. Das merken wir am heutigen Sonntag bei traumhaftem Wetter und noch einigermaßen erträglichen Temperaturen sehr stark. Die Wege sind zum Glück aber breit genug, so dass es zu keinen Konflikten kommt.

Nach einem kurzen Stück durch Wald erreichen wir weitläufige Wiesen, die – je weiter wir hinein wandern – immer artenreicher und schöner werden. Mitte Juni leuchten sie in den buntesten Farben. Die richtig schönen Streuwiesen erstrecken sich nach der Brücke über den Wallerbach zu beiden Seiten des Weges.

Dann durchqueren wir einen dichten Fichtenforst – ein Relikt aus der Zeit, als es hier noch kein Naturschutzgebiet gab.

Nach einer kurzen Steigung spuckt uns der düstere Wald mit einem herrlichen Blick auf den Wallersee wieder aus.

Links könnten wir dem Wallersee-Rundweg in Richtung Neumarkt am Wallersee folgen. Wir wollen aber das Wenger Moor noch weiter erkunden und verlassen dafür den Hauptweg nach rechts. Auf einem etwas holprigen Feldweg wandern wir leicht bergab, vorbei an artenreichen Magerwiesen. Bald haben wir von unserer leicht erhöhten Position einen guten Blick auf die Feuchtwiesen unterhalb des Weges. Große Vögel kreisen kreischend in der Ferne. Rate mal, was ich wieder mal vergessen habe: Mein Fernglas! Auch meine Vogelbestimmungs-App kann den Gesang nicht identifizieren, was eher selten der Fall ist. So bleibt das Rätsel um die großen, schreienden Vögel ungelöst.

Mit Blick über den Wallersee erreichen wir erst eine kleine Scheune, danach eine weitere Brücke über den naturbelassenen Wallerbach mit viel Totholz darin, hauptsächlich in Form von umgestürzten Eschen. Die haben es aber leider nicht auf’s Foto geschafft.

Der Rückweg verläuft dann nach rechts mehr oder weniger am Bach entlang und mündet schließlich bei der ersten Wallerbachbrücke (siehe oben) wieder in den Hauptweg. Botanisch hat der Weg bis dorthin aber ordentlich was zu bieten: Neben vielen Orchideen, Schlangenknöterich, Sumpf-Schwertlilien und zahlreichen anderen, erspähen wir als absolutes Highlight die großen, knallig orangen Blüten der Feuerlilie zwischen hohen Grashalmen. Leider sind sie zu weit weg für ein Foto.

Zu unserer Linken befindet sich hinter einem schmalen Waldstreifen übrigens der renaturierte und wiederbewässerte Teil des Moores. Den könnte man von der gesperrten Aussichtsplattform gut überblicken. Von unserer momentanen Position aus bekommen wir leider nichts davon mit.

Bleibt also nur mehr der Weg über die sonnigen Wiesen wieder zurück nach Weng.

Eine schöne kleine Runde auf der vor allem Naturliebhaber auf ihre Kosten kommen werden. Gerade im Frühsommer, wenn alles blüht, ist der Weg ein Paradies für botanisch Interessierte. Aber auch im Herbst zeigt sich die Landschaft sehr bunt. An heißen Sommertagen empfehle ich allerdings eine kühlere Alternative.


⭐ Naturerfahrungen in idyllischer Landschaft

⭐ breite, meist ebene und gut befahrbare Spazierwege

⭐ viele Sitzbänke entlang des Weges

⭐ gute Länge für einen Spaziergang mit Kinderwagen

⭐ Themenweg vermittelt Wissen über das Wenger Moor


Von der Seekirchner Landesstraße L238, die zwischen Seekirchen am Wallersee und Köstendorf verläuft, bei der Firma Metalltech Neudecker nach Weng abbiegen. Durch die Ortschaft „Waldsiedlung“ fahren und an der darauf folgenden Kreuzung geradeaus halten. Nach der Unterführung der Eisenbahntrasse befindet sich der Wanderparkplatz rechts an der Straße.
Adresse für Navi: Parkplatz Wenger Moor, 5203 Weng
Plus Code: W5MF+HG Weng
Koordinaten: 47.9339, 13.1740

kostenloser Wanderparkplatz für ca. 10 Pkws

Die Bahnhaltestelle „Köstendorf bei Salzburg Weng“ liegt direkt an der Westbahnstrecke. Es halten die Züge S2 (Salzburg-Linz) und R21 (Salzburg-Friedburg). Von der Haltestelle sind es ca. 10 Minuten Fußweg bis zum Einstieg in die Wanderung..

Genaue Fahrzeiten finden sich auf der Webseite des SVV bzw. der ÖBB.



Weglänge: ca. 5,5 km
reine Gehzeit: ca. 1:30 Stunden
Höhenunterschied: ca. 15 Meter
Wegbeschaffenheit: Wanderung auf breiten und durchwegs ebenen Wirtschaftswegen
Familientauglichkeit: hervorragend geeignet für Kinder jeden Alters
Barrierefreiheit: ja

Keine Einkehrmöglichkeiten entlang des Weges oder in der näheren Umgebung.



Bitte beachte:
Alle Angaben und Beschreibungen in diesem Artikel spiegeln meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wider und erfolgen daher ohne Gewähr auf Richtigkeit bzw. Aktualität. Gelände und Natur sind ständigen Veränderungen unterworfen. Wege könnten aus diesem Grund nicht mehr passierbar, gesperrt oder anderweitig verändert sein. Auch das Wetter kann großen Einfluss auf den Charakter eines Weges haben. Eine sorgfältige Tourenplanung ist für das Wandern in der Natur – speziell im Gebirge – deshalb unerlässlich.


Beim nächsten Beitrag wird es einmal nicht um Wandern mit Kinderwagen gehen. Denn ich war – zum ersten Mal seit der Geburt unserer Tochter – alleine unterwegs. Es sollte eine nicht sehr anspruchsvolle, dafür abwechslungsreiche Halbtagestour mit sensationeller Aussicht werden.

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