Das Zwölferhorn, ein Berg mit erstaunlichem Potential: Nicht zu hoch und somit für viele erklimmbar, bietet er ein engmaschiges Netz aus Wanderwegen und zahlreiche Möglichkeiten für Erholungssuchende, im Sommer wie im Winter. Sein sanfter Nordabhang ist bestens geeignet für eine Skiabfahrt oder als Startplatz für Paragleiter. Die Aussicht ist genial, mit dem Wolfgangsee zu unseren Füßen und einem fantastischen Bergpanorama.
Highlights dieser Winterwanderung auf das Zwölferhorn:
⭐ Der fantastische Ausblick auf die Bergwelt und den Wolfgangsee
⭐ Ein anspruchsvoller Gratweg der uns mit viel Aussicht belohnt
⭐ Ein echtes Gipfelerlebnis nach dem anstrengenden Aufstieg
⭐ Und natürlich eine atemberaubende Winterlandschaft
Das Zwölferhorn ist ein 1.522 Meter hoher Berg der Osterhorngruppe bei Sankt Gilgen am Wolfgangsee. Die Region Wolfgangsee umfasst die drei um den See liegenden Gemeinden Sankt Wolfgang, Strobl und Sankt Gilgen. Sie gehört zur Tourismusregion Salzkammergut und ist ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel.
Unser Ausgangsort für die Wanderung gehört übrigens zur Gemeinde Faistenau, die nicht in der Region Wolfgangsee sondern der Fuschlseeregion liegt.
Die Frage, die sich stellt: Wie wollen wir rauf kommen? Eine Skitour bietet sich natürlich an, wo doch das Zwölferhorn sogar mit präparierten Abfahrten aufwarten kann. Wen wundert es da, dass der Berg eines der beliebtesten Tourengebiete in der Gegend ist. Die Variante Seilbahn und Alpinski scheidet für den erholungssuchenden Naturliebhaber natürlich von vorneherein aus. 😉
Die Entscheidung fällt schließlich auf Schneeschuhe. Es gibt meines Erachtens keinen entschleunigenderen Wintersport als Schneeschuhwandern. So nahe kommt man der Natur in der kalten Jahreszeit auch beim Skitourengehen nicht, wie mit diesen Tellern unter den Füßen. Außerdem haben sie den Vorteil, dass man fast überall damit rauf und vor allem auch wieder runter kommt.

Bevor es losgeht: Nahrung ist im Winter rar für Wildtiere. Jede Flucht vor Menschen, die in ihre Lebensräume eindringen, verbraucht Energie, die ihnen am Ende für das Überleben dieser kargen Zeit fehlen könnte.
➡ Bleib deshalb bitte auf den Wegen und vermeide unnötigen Lärm!
Der Weg zur Sausteigalm:
Wir starten am großen Wanderparkplatz in Tiefbrunnau-Kühleiten direkt am Ende der Straße. Der Parkplatz mag zwar groß sein, doch der Andrang an schönen Wochenenden ist manchmal noch größer.
Die Mautstraße auf die Sausteigalm wird im Winter nicht geräumt und gehört somit ganz den Wintersportlern. Wir folgen ihr etwa 300 Meter weit bis zu einem Forstweg, der rechts abzweigt. Hier beginnt der alte Almweg auf die Sausteigalm durch den Wald. Beschilderung und Markierung sind mit Stand 2020 nicht mehr ganz up-to-date. Wer den Einstieg verpasst, kann auch auf der Straße bleiben, sollte allerdings stets auf Skifahrer und Rodler achten.

Nach etwa einer halben Stunde haben wir den Wald durchquert, die Landschaft gibt den Blick frei auf das Zwölferhorn, das nun direkt vor uns liegt. Der alte Steig mündet wieder in die Straße, die nun zu einer langen Serpentine ansetzt. Diese können wir abkürzen, indem wir einfach geradeaus über die schneebedeckten Almwiesen stapfen. Nach einer weiteren halben Stunde ist die Sausteigalm erreicht.

Bis hier kommt man übrigens auch ganz gut ohne Schneeschuhe, wenn man auf der Mautstraße bleibt. Zurück geht es am schnellsten mit der Rodel. Vor allem für Familienwanderungen ist das ein heißer Tipp. Auf der Skipiste kann man – sofern die Pistenverhältnisse dies zulassen – sogar ohne Schneeschuhe bis zum Gipfel aufsteigen.
Aufstieg auf das Zwölferhorn
Jetzt befinden wir uns direkt an den Skipisten und haben viele Möglichkeiten, wie wir weiter aufsteigen können. Die schönste Variante ist mit Sicherheit die über den Elferstein, dem Arno-Weitwanderweg folgend. Abseits der Pistengaudi geht es zunächst steil durch den Wald, bis wir einen nach Süden hin ansteigenden Grat erreichen. Diesem folgen wir teilweise steil bergauf zum Elferstein (1.376 m) den wir nach etwa einer dreiviertel Stunde erreichen. Wenn wirklich viel Neuschnee liegt, kann es durchaus sein, dass man in dem steilen Gelände auch mit Schneeschuhen nicht mehr voran kommt. Dann bleibt immer noch der Weg entlang der Skipiste.

Ab jetzt wird das Gelände wieder sanfter, die Aussicht immer besser. Nach wie vor dem Weg am Grat entlang folgend, erreichen wir nach einer weiteren halben Stunde den Gipfel des Zwölferhorns auf 1.522 Meter.

Zeit für eine Gipfeljause mit grandiosem Panorama oder eine Einkehr.


Abstieg vom Zwölferhorn
Zurück geht es am Rand der roten oder der blauen Piste hinunter zur Sausteigalm. Von dort aus gelangen wir über den gleichen Weg, über den wir gekommen sind, wieder zum Parkplatz in Kühleiten.


Fazit:
Das Zwölferhorn ist auch im Winter ein fantastischer Wanderberg. Wer mit Kindern unterwegs ist, geht unschwer auf der Mautstraße zur Sausteigalm und kann von dort zurück rodeln. Wer es gerne anspruchsvoll hat, der wählt den oben beschriebenen Aufstieg über den Elferstein zum Gipfel.
Update:
Meine Winterwanderung auf das Zwölferhorn ist mittlerweile schon einige Jährchen her. Mittlerweile gibt es dort keine präparierten Pisten mehr. Die Alpinskifahrt ist also endgültig Geschichte in St. Gilgen, was für Naturerlebnisse aber bestimmt kein Nachteil ist.
Anreise:
mit dem Auto:
Die B158 (Wolfgangseestraße) beim Kreisverkehr in Hof bei Salzburg/Baderluck verlassen und der Beschilderung nach Faistenau folgen. Im Ortsgebiet von Faistenau nach links Richtung Tiefbrunnau abbiegen. Dieser Straße mehrere Kilometer bis zum Ende folgen.
Adresse für Navi: Parkplatz Tiefbrunnau Laimermühle/Zwölferhorn, Tiefbrunnaustraße, 5324 Faistenau
Plus Code: Q86R+97 Faistenau
Koordinaten: 47.7605, 13.3416
Parken:
Kostenloser Wanderparkplatz entlang der Straße
An schönen Wochenenden kann es zu Engpässen kommen!
mit Öffis:
Die nächste Bushaltestelle („Tiefbrunnau Laimerbauer“) ist 15 Minuten Fußweg entfernt. Busse verkehren stündlich von/nach Salzburg Hauptbahnhof über Hof bei Salzburg. Die Busfahrt dauert etwa eine Stunde, einmal muss in Hof bei Salzburg (an Wochenenden) oder in Faistenau (unter der Woche) umgestiegen werden.
Genaue Fahrzeiten finden sich auf der Webseite des SVV.
Tourdaten (Aufstieg über Elferstein wie oben beschrieben):
Weglänge: 7,7 km (insgesamt)
reine Gehzeit: ca. 2:30 Std. im Aufstieg und 1:30 Std. im Abstieg, macht in Summe ca. 4:00 Stunden und hängt natürlich auch von der Schneehöhe ab
Höhenunterschied: ca. 670 m
Höchster Punkt: Zwölferhorngipfel (1.522 m)
Tiefster Punkt: Parkplatz Tiefbrunnau (848 m)
Wegbeschaffenheit: Wanderung auf schneebedeckten Schotterstraßen, schmalen Steigen durch Wald, sowie auf Skipisten
Schwierigkeit nach SAC Wanderskala: WT3 – Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung (entlang Skipiste nur WT2)
Lawinengefahr: gering, der Weg verläuft hauptsächlich durch Wald und auf Skipisten; Grundkenntnisse in der Beurteilung der Lawinensituation sind trotzdem empfohlen
ausgesetzte Stellen: nein
Familientauglichkeit: bis zur Sausteigalm sehr gut geeignet, darüber hinaus für Kinder nicht geeignet
Barrierefreiheit: nein
Empfohlene Ausrüstung: Schneeschuhe + Stöcke, Knöchelhohe Winterwanderschuhe, Tourenskihose, Kleidung nach dem Zwiebelprinzip, Heißgetränke
Einkehrmöglichkeiten:
- Sausteigalm:
Berggasthof direkt am Weg auf der gleichnamigen Alm, im Winter nur an Wochenenden geöffnet - Voit’l Hütte:
urige Hütte ca. 40 Höhenmeter unterhalb des Gipfels, im Winter täglich außer montags geöffnet - Das Zwölfer:
Panoramarestaurant in der Bergstation der Seilbahn, bei Schönwetter täglich von 10 – 16:30 Uhr geöffnet
Hier noch ein paar Eindrücke vom winterlichen Zwölferhorn:



Bitte beachte:
Alle Angaben und Beschreibungen in diesem Artikel spiegeln meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wider und erfolgen daher ohne Gewähr auf Richtigkeit bzw. Aktualität. Gelände und Natur sind ständigen Veränderungen unterworfen. Wege könnten aus diesem Grund nicht mehr passierbar, gesperrt oder anderweitig verändert sein. Auch das Wetter kann großen Einfluss auf den Charakter eines Weges haben. Eine sorgfältige Tourenplanung ist für das Wandern in der Natur – speziell im Gebirge – deshalb unerlässlich.
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2 Kommentare zu „Winterwanderung auf das Zwölferhorn“