Ein Spaziergang am Mönchsberg in der Stadt Salzburg ist ein echtes Erlebnis: Atemberaubende Ausblicke, geschichtsträchtige Bauwerke und beeindruckende Wehrmauern geben sich hier ein Stelldichein. In diesem Beitrag stelle ich die schönsten Wege auf dem kleinen Berg über den Dächern der Salzburger Altstadt vor.
Kurzbeschreibung:
Aufstieg von Mülln zur Müllner Schanze - über Panoramaweg zur Bürgerwehr - Richterhöhe - über Franz-Josefs-Höhe zurück zur Bürgerwehr - Museum der Moderne - Humboldtterrasse - Abstieg nach Mülln
ca. 4,5 km, 100 Hm, Dauer 1:30 - 2:00 Std.
Fazit: sehr aussichtsreich mit vielen Highlights und idyllischen Plätzen
Der Mönchsberg ist ein circa eineinhalb Kilometer langer und 80 Meter hoher Moränenhügel, der durch das Gewicht des eiszeitlichen Salzachgletschers zu Konglomeratgestein verfestigt wurde. An den Rändern fällt er zum größten Teil über senkrechte Felswände ab, doch oben ist er plateauartig, mit nur geringen Höhenunterschieden. Viele Wege führen auf den Berg. Heute stelle ich eine Rundtour vor, die fast immer oberhalb der Felswände entlang führt und deshalb traumhafte Ausblicke in alle Himmelsrichtungen, sowie spektakuläre Tiefblicke bietet.
Wir starten beim Müllnersteg am linken Salzachufer. Neben dem Cafe am Kai führt eine Treppe hinauf zur Müllner Hauptstraße. Diese queren wir und wenden uns der imposant oberhalb von uns thronenden Müllner Kirche zu.
Sogleich erklimmen wir den Treppenweg hinauf zur Müllner Schanze. Hier bietet sich auch schon der erste fantastische Ausblick und für kleine Wanderer gibt es einen großen Spielplatz.
Auf einer weiteren Treppe kürzen wir eine Serpentine der Mönchsbergstraße ab. Nun liegen die meisten Höhenmeter bereits hinter uns. Oben an der Straße halten wir uns rechts und folgen der Beschilderung zum Panoramaweg. Dieser führt uns meist durch Wald, trotzdem mit tollen Ausblicken oberhalb der Felswände des Mönchbergs entlang. Der Spazierweg ist breit und gut gesichert, es besteht also keine Absturzgefahr. Dennoch ist die Wegführung stellenweise recht spektakulär.
Zwischen dem Museum der Moderne und der beeindruckenden Mauer der Bürgerwehr stoßen wir wieder auf die Mönchsbergstraße und folgen dieser nach rechts in Richtung Festungsberg. Wir passieren die Wehrmauer und gelangen zur schmalsten Stelle des Mönchsberges. Auf einer Infotafel lernen wir, dass vor einigen Jahrhunderten ein Versuch unternommen wurde, den Berg mittels einer Schneise zu durchtrennen. Doch für die technischen Möglichkeiten jener Zeit war das Unterfangen mehrere Nummern zu groß und das Vorhaben musste bald wieder aufgegeben werden. Die Bearbeitungsspuren von damals sind jedoch immer noch klar erkennbar. Später wurde der Berg an jener Stelle untertunnelt.
Wir folgen der Straße beziehungsweise dem parallel verlaufenden Fußweg weiter zur Richterhöhe, dem südlichsten Punkt des Mönchsbergs mit fantastischer Aussicht auf den gesamten Süden der Stadt, sowie auf die am benachbarten Festungsberg thronende Festung. Ein guter Ort für eine kleine Pause, sofern er nicht gerade sehr überlaufen ist.
Weiter geht es Richtung Festungsberg. Wer will, kann innerhalb weniger Minuten hinüber zur Festung, oder hinunter zum Festspielhaus und in die Altstadt wandern. Wir hingegen biegen beim „Buffet zur Richterhöhe“ nach links zur Franz-Josefs-Höhe ab, dem mit 508 Metern knapp höchsten Punkt des Mönchsbergs. Zur Rechten befindet sich bald eine golden leuchtende buddhistische Stupa, der Blick hinüber zur Festung ist mittlerweile aber schon ziemlich zugewachsen. Nichts desto trotz folgen wir dem idyllischen Waldweg zurück Richtung Bürgerwehr.
An der Bürgerwehrmauer haben wir nun die Möglichkeit, beim Naturfreundehaus Stadtalm einzukehren. Danach geht es durch einen schmalen Durchgang auf die Außenseite der Wehrmauer, wo rechts mit dem „Altstadtblick“ einer der schönsten Ausblicke über die Salzburger Altstadt wartet.
Zurück auf der Straße wandern wir weiter zum Museum der Moderne, einem Betonkasten, der sich so gar nicht in das Enseble der anmutigen historischen Gebäude hier am Mönchsberg einreihen will. Von der Terrasse des Museums aus bietet sich der nächste tolle Ausblick auf die Stadt.
Der weitere Weg führt uns quer über die Terrasse und vorbei am ehemaligen Wasserturm in Richtung Humboldt-Terrasse. Auch dieser Abschnitt geizt nicht mit Ausblicken. Die Humboldt-Terrasse, benannt nach dem berühmten deutschen Forscher Alexander von Humboldt, der auch Salzburg einen Besuch abstattete, ist ein weiteres Highlight dieses Spazierganges. Bei ihr handelt es sich – wie bei so vielen Aussichtspunkten hier – um eine ehemalige Geschützplattform. Spektakulär ist auch der Weg dorthin, eine Treppe die in den Fels geschlagen wurde.
Schließlich führt uns der Weg zurück in Richtung Müllner Schanze und über die bereits bekannte Treppe geht es wieder hinunter zur Salzach.
Fazit:
Dieser Spaziergang führt von einem Highlight zum nächsten und bietet fast einen overkill an Ausblicken über die Stadt und ihr Umland. Auch so manches idyllisches und ruhiges Plätzchen lässt sich dort oben finden, an dem man gerne etwas verweilen mag. Eine klare Empfehlung für jeden Salzburgbesuch.
💡 Mehr Naturerlebnisse und Wanderungen in der Stadt Salzburg findest du hier.
💡 Und einen Überblick über die Salzburger Stadtberge gibt es hier.
Tourdaten:
Weglänge: ca. 4,7 km
reine Gehzeit: ca. 1:30 Stunden
Höhenunterschied: ca. 100 Meter
Wegbeschaffenheit: Wanderung größtenteils auf Spazierwegen
Schwierigkeit nach SAC Wanderskala: T1 – Wandern
Trittsicherheit erforderlich: nein
ausgesetzte Stellen: nein
Familientauglichkeit: hervorragend geeignet für Kinder jeden Alters, Tour kann auch abgekürzt werden
Kinderwagen: geeignet ist nur die Straße am Mönchsberg mit weniger Ausblicken
Koordinaten des Startpunktes: 47.804951, 13.037137
➡ Hier geht es zur Beschreibung auf outdooractive inkl. Track zum downloaden und nachwandern.
Einkehrmöglichkeiten:
Die Stadtalm ist ein Haus der Österreichischen Naturfreunde und kann mit einem tollen Panorama über die Stadt begeistern. Geöffnet ist täglich, kein Ruhetag.
Das Buffet zur Richterhöhe befindet sich – wie der Name schon sagt – nahe der Richterhöhe und bietet neben Getränken auch kleine Speisen und Sitzgelegenheiten im Freien.
Anreise:
mit dem Auto:
Der Stadtverkehr in Salzburg ist in der Regel mühsam und man kommt nur langsam voran. Auch das Parken ist oft ein Problem und zudem teuer. Die Anreise mit Öffis ist daher sehr zu empfehlen.
Parken:
Gebührenpflichtige Parkplätze in der Umgebung, z.B. Parkplatz Müllner-Bräu
mit Öffis:
- S-Bahn Linien 2 oder 3 bis Haltestelle Mülln/Altstadt
- Stadtbuslinien 4, 7, 9, 21, 24, 27, oder 28 bis Haltestelle Bärenwirt
Genaue Fahrzeiten und Bus-Verbindungen finden sich auf der Webseite des SVV.
Noch ein paar Eindrücke vom Mönchsberg:
Bitte beachte:
Alle Angaben und Beschreibungen in diesem Artikel spiegeln meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wider und erfolgen daher ohne Gewähr auf Richtigkeit bzw. Aktualität. Gelände und Natur sind ständigen Veränderungen unterworfen. Wege könnten aus diesem Grund nicht mehr passierbar, gesperrt oder anderweitig verändert sein. Auch das Wetter kann großen Einfluss auf den Charakter eines Weges haben. Eine sorgfältige Tourenplanung ist für das Wandern in der Natur – speziell im Gebirge – deshalb unerlässlich.
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, lass‘ mir doch ein Abo da und werde benachrichtigt, wenn hier ein neues Naturerlebnis veröffentlicht wird. Folge mir auch auf Instagram oder Facebook!
Kein Naturerlebnis mehr verpassen? Dann abonniere gleich den Newsletter und werde immer über neue Beiträge benachrichtigt!
Zuletzt bei Erlebe die Natur:
Etwas ist schiefgegangen. Bitte aktualisiere die Seite und/oder versuche es erneut.
Erlebe die Natur 