Ein Regentag in Krk – Erlebe die Natur in Kroatien #2

Was tun, wenn es regnet im Urlaubsparadies? Die Stadt Krk lockt mit ihrer historischen Altstadt und Infrastruktur.
„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen…“, wusste bereits der deutsche Dichter Matthias Claudius. So will ich euch in dieser Serie über unsere Reise nach Kroatien im Frühjahr 2022 erzählen, die uns auf die Inseln Krk, Cres, Losinj und – als krönenden Abschluss – zu den Plitvicer Seen geführt hat.


Der Regen war schon Tage im Vorhinein angekündigt. Deshalb schlafen wir auch richtig lange, frühstücken erst gegen Mittag. Es ist nicht nur nass, sondern auch kalt mit niedrigen einstelligen Plusgraden. Immerhin sollte uns wenigsten der Wintereinbruch, der zu Hause gerade stattfand, erspart bleiben. Aber wer die südeuropäische Bauweise kennt, der weiß, dass die Häuser dort weder isoliert, noch mit einer halbwegs brauchbaren Heizung ausgestattet sind. So gesehen, hätten wir zu Hause in der warmen Wohnung sicher weniger gefroren…

Mit einem kleinen Radiator und der Klimaanlage, die auch heizen kann, lassen wir zumindest den Stromzähler heißlaufen, um es wenigsten mit drei Schichten Kleidung im Haus auszuhalten und unsere Sachen von gestern – wir sind ja ordentlich nass geworden ➡ Von Soline nach Dobrinj – irgendwie wieder trocken zu kriegen.

Nach dem Frühstück entschließen wir uns – diesmal mit Regenschirm bewaffnet – für einen kleinen Spaziergang durch die Stadt Krk. Auf dem Weg durch die Altstadt und der Suche nach dem Tourismus-Büro (hat aber bis 4.4. geschlossen) hört es sogar auf zu regnen.

Krk, die Hauptstadt der gleichnamigen Insel, ist geprägt durch die malerische, verwinkelte Altstadt, das Frankopan-Schloss und den Hafen. Die Highlights des heutigen Tages ergeben sich damit fast von selbst:


⭐ Einen Stadtrundgang durch die engen Gassen machen. Infoschilder an den Gebäuden vermitteln einen guten Eindruck, wie das Leben in der kleinen Stadt einst wohl gewesen sein muss.

⭐ Durch den kleinen Gradski Park am Hafen mit vielen exotischen Pflanzen schlendern.

⭐ Die Möwen am Hafen beobachten. Ansonsten ist um diese Jahreszeit dort noch kaum etwas los.

⭐ Die innen sehr schlicht gehaltene und etwas düster wirkende Kathedrale besuchen.

⭐ Das Frankopan-Schloss von außen bewundern. Inneneinblicke sollten leider erst ab Mai wieder möglich sein.

⭐ Das Spiel der Wellen mit den Felsen unterhalb des Schlosses beobachten.


Hinzu kommen natürlich typische Urlaubsaktivitäten, wie Shoppen, Essen gehen, oder Kaffee trinken. Interessant ist sicherlich auch das Franziskanerkloster oberhalb der Altstadt. Irgendwie haben wir es aber in den sechs Tagen auf Krk nie dorthin geschafft.

Mehr gibt es über diesen Tag nicht zu berichten. Er war zwar sehr ruhig und erholsam, aber nachdem auch für den folgenden Tag wieder Regen angesagt war, wurde ich langsam etwas unruhig, weil viele Dinge, die ich gerne gesehen und unternommen hätte, zeitlich nicht mehr möglich sein würden.


Wer durch die noch heute komplett von Stadtmauern umschlossene Altstadt schlendert, ahnt kaum, wie historisch dieser Boden wirklich ist. Krk ist eines der ältesten kuturellen Zentren Kroatiens. Die Stadtmauer selbst – besser gesagt Teile davon – soll bereits im 4. Jahrhundert vor Christus von den Illyrern errichtet worden sein, die vom heutigen Griechenland aus weite Teile des Balkans besiedelten. Auch der für uns fast unaussprechliche Name geht auf sie zurück. Aber bereits lange zuvor lebten Menschen auf der Insel, die während der Eiszeit nur eine Halbinsel war.

Ihren heutigen Grundriss bekam die Altstadt von den Römern, die ab dem 1. Jahrhundert vor Christus die Stadt zu großer Blüte brachten. Curictarum hieß sie in der Römerzeit und auf einer Inschrift kann man lesen: „Splendidissima civitas Curictarum“ was soviel bedeutet wie „Die strahlendste Stadt der Bürger von Krk“.

In den Wirren nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches drängten slawische Stämme vom Osten bis zur Adria vor, die Byzantiner versuchten vom Süden her ihre Herrschaft über die Inseln der Kvarner Bucht zu etablieren und die Venezier wollten vom Norden ihren Einfluss ausweiten. Letztere konnten sich am Ende durchsetzen und Krk wurde Teil Veneziens. Ab dem 12. Jahrhundert wurde das Adelsgeschlecht der Frankopanen mit der Verwaltung der Insel betraut. Unter ihnen kehrte die Stadt zurück zu altem Glanz. Die prächtigsten Gebäude der Stadt, wie die Kathedrale, das Frankopan-Schloss, der Bischofssitz, das Franziskanerkloster und etwas später der Glockenturm gehen auf jene Phase zurück.

Nach dem Zusammenbruch von Venezien im Jahre 1797 im Zuge der napoleonischen Kriege kam Krk ab 1815 zu Österreich-Ungarn. Von da an kam auch der Tourismus langsam auf. Das moderne Krk, also die Stadt außerhalb der Altstadt mit ihren touristischen Einrichtungen, Einkaufszentren und Gewerbeparks, entstand allerdings erst in den letzten Jahrzehnten, als Krk Teil Jugoslawiens bzw. ab 1991 Kroatiens war.

Dies war eine sehr vereinfachte Zusammenfassung der komplexen und bewegten Geschichte von Krk. Für alle Interessierten gibt es hier eine recht ausführliche geschichtliche Abhandlung. Und wer einen Überblick über die kulturellen und architektonischen Sehenswürdigkeiten der Stadt sucht, wird hier fündig werden.


Die Uferpromenade Riva ist der zentrale Platz der Stadt. Von hier aus ist man mit wenigen Schritten am Hafen, in der Altstadt, oder in den Geschäften der Neustadt. Dementsprechend belebt ist es hier meist auch.
Am Hafen befinden sich viele Restaurants und Cafes. Von ihnen aus lässt sich das Ein- und Auslaufen der Boote gut beobachten, während man gemütlich seinen Kaffee schlürft.

Durch das Haupttor gelangte man einst vom Hafen in die Stadt. Das Tor existiert nicht mehr, der Vela Placa, der „Große Platz“ mit dem alten Rathaus gleich dahinter allerdings schon noch. Er ist heute wie damals der Hauptplatz der Altstadt, wo sich das Geschäftsleben abspielte. Die Bedeutung hat er heute freilich nicht mehr, nachdem die meisten Geschäfte mittlerweile in der Neustadt angesiedelt sind. Dennoch finden sich in der Altstadt viele kleine Boutiquen, Galerien und Restaurants, vor allem entlang der Hauptstraße, die das Haupttor im Westen mit dem Osttor verbindet.

Obwohl die Altstadt teilweise etwas verwinkelt ist, kann man sich kaum verlaufen. Zum einen ist nämlich alles gut ausgeschildert, zum anderen ist es dem römischen Stadtgrundriss zu verdanken, dass man irgendwie immer wieder an den Hauptplätzen oder der Hauptstraße landet.

Unweit des östlichen Stadttores liegt der Kamplin Platz. Hier befinden sich die prunkvollen Gebäude aus der Frankopan-Ära, also das Frankopan-Schloss, die Kathedrale mit Glockenturm – dem Wahrzeichen der Stadt – und der Bischofssitz.

Das Restaurant/Bar Volsonis befindet sich am Vela Placa in einem der Stadtmauer angrenzenden Gebäude. Im Keller wurden die ältesten Reste der Mauer gefunden und freigelegt, sowie ein römischer Venustempel. Somit ist Volsonis nicht nur eine angesagte Bar mit ausgezeichneter Pizza, Pasta und kroatischer Küche, sondern gleichzeitig auch noch ein archäologisches Museum.

An der Hafenpromenade findet sich das Casa del Padrone. Gegenüber dem Hauptgebäude befindet sich ein kleines Häuschen mit zeltüberdachter Gaststube direkt am Hafenbecken. Eine riesige Auswahl an kunstvoll verzierten Torten und Kuchen sucht ihresgleichen. Und das Ambiente im Zeltverschlag ist überraschend stilvoll, die Einrichtung wirkt hochwertig.
Leider scheint es – wenn man dem Internet vertrauen kann – dass dieses Cafe mittlerweile den Besitzer gewechselt hat. Die Tortenvariationen dürften nicht mehr im Angebot sein.



Dies war der zweite Teil unserer Kroatienreise 2022. Auch der nächste steht bereits in den Startlöchern.

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