Spätherbst am Schlenken – Gipfelwandern im Salzburger Land

Es ist wieder einmal Zeit für eine kleine Bergtour. Dass man auch im November schöne Touren unternehmen kann, solange der Winter noch auf sich warten lässt, beweise ich heute. Komm mit auf den Schlenken!


⭐ Gipfelglück nach einem anstrengenden Aufstieg
⭐ Eine fantastische Bergkulisse
⭐ Chill out auf der Sonnenterrasse über dem Salzachtal
⭐ Die bewirtschaftete Schlenkenalm


Wer die große Herausforderung sucht, wird sich wahrscheinlich einen anderen Berg aussuchen. Der Schlenken ist zwar ein sehr schöner, jedoch wenig spektakulärer Wanderberg. Aber er hat auch seine anspruchsvolleren Seiten und bietet zudem eine fantastische Aussicht. Wen wundert es also, dass er sich ausgesprochener Beliebtheit bei erholungssuchenden Städtern des nahen Salzburgs erfreut. Egal zu welcher Jahreszeit, ob zu Fuß, mit Tourenschi oder Schneeschuhen, hier ist man selten allein unterwegs.

…ist ein 1.648 Meter hoher Berg am westlichen Rand der Osterhorngruppe. Er erhebt sich etwa 1.200 Meter über das Salzachtal, von dem aus er weithin sichtbar ist. Sein Erscheinungsbild ist aber eher unauffällig: Während die felsige Nordseite steil abfällt, ist seine Süd- und Westseite von Weideflächen und Wald geprägt. An der Ostseite ist er über einen schmalen Grat mit dem 1.695 Meter hohen, markanten Schmittenstein verbunden.

Eine sehr beliebte, allerdings anspruchsvolle Tour führt vom Schlenken über den Grat auf den Schmittenstein. Für sie ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich.

Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den Schlenken ist in den meisten Fällen der Gasthof Zillreith. Ebenso ist der Aufstieg von der Wurzeralm in Rengerberg möglich. In etwa zwei Stunden ist der Gipfel jeweils erreichbar.

Unsere Wahl fällt auf Zillreith als Startpunkt. Gerade an Wochenenden kann der Parkplatz hier rasch überfüllt sein. Alternativ kann man dann auch von Krispl aus starten, muss jedoch eine gute Stunde zur Wegzeit hinzuaddieren.

Wir sollten bei bedecktem Himmel starten, in den Sonnenschein wandern und auf spektakuläre Wolkenbilder treffen. Aber dazu später mehr. Zunächst folgen wir der anfangs noch asphaltierten Straße bis zur Halleiner Hütte, wo die Asphaltstraße in eine Forststraße übergeht. Gleich darauf kürzen wir durch den Wald ab, um nach einigen Minuten bei der Ferienhaus-Siedlung Formau wieder auf die Forststraße zu stoßen. Der Weg ist so stark ausgetreten, dass man ihn kaum verfehlen kann und zudem gut ausgeschildert. Kurz nach Formau erreichen wir eine Wegkreuzung. Hier haben wir die Wahl, entweder auf der Forststraße weiter bis zur Schlenkenalm zu wandern, oder links den Waldweg über den Jägersteig zu nehmen.

💡 Hier lässt sich ein Rundweg aus der Tour machen: Ich empfehle den Weg über den abwechslungsreichen und anspruchsvolleren Jägersteig für den Aufstieg und den Rückweg über die Schlenkenalm. Wer allerdings nicht trittsicher ist, bleibt lieber auf dem Forstweg!

Ein paar Eindrücke vom Jägersteig:

Also entscheiden wir uns für den Jägersteig. Nach einer guten halben Stunde haben wir den Hangwald durchquert und sind am nordwestlichen Grat angelangt, dem wir nun bis zum Gipfel folgen werden. Zunächst führt uns der Gratweg recht gemütlich bergauf, wird mit der Zeit aber immer steiler und schmaler, stellenweise auch etwas anspruchsvoll. Trittsicherheit ist hier unumgänglich. Eine ausgesetzte Stelle bei der Jägernase lässt sich bei Bedarf rechts umgehen. Die Tour ist somit auch mit Höhenangst gut machbar. Nach einer weiteren dreiviertel Stunde entlässt uns der Wald in subalpinen Strauchbestand mit Latschen und der ein oder anderen Grünerle.

Kurz darauf ist der Gipfel auf 1.648 Meter Höhe erreicht.

An der Nordseite fällt der Berg zwar steil ab, nicht aber auf der Südseite. Hier befindet sich ein ausgedehntes Weidegebiet, das sich bis zur 300 Meter tiefer gelegenen Schlenkenalm hinunter zieht. Es bietet jede Menge Platz für die Gipfelrast, selbst wenn gerade wieder einmal großer Andrang herrscht. Und die Aussicht ist grandios: Zu unseren Füßen liegt das gesamte Salzachtal von der Stadt Salzburg bis zum Pass Lueg. Den Horizont bilden Dachstein, Tennengebirge und der Hochkönig. Bei Schönwetter sitzt man wie auf einer Sonnenterrasse, die Strahlen wärmen auch noch in der kalten Jahrszeit.

Ein absoluter Glücksgriff an diesem Tag war das Wetter. Die dichte Wolkendecke lockerte bald auf und machte der Sonne Platz. Was dann mit den Wolken geschah, seht ihr euch am besten selbst an:

Irgendwann ist es Zeit für den Rückweg. Der markierte Weg über die Almweide bringt uns hinunter zu den Hütten auf der Schlenkenalm. Nach diesem steilen Abstieg, der ganz schön in die Knie geht, bietet sich im Sommer eine Einkehr an, bevor es über die Forststraße recht gemütlich zurück zum Ausgangspunkt geht.

Am Auto angekommen, stellen wir fest, dass erst der halbe Tag vergangen ist. Der Schlenken ist eine wunderbare Halbtagstour.

Der Schlenken bietet eine wunderbare, abwechslungsreiche Bergtour mit toller Aussicht und einem lohnenden Ziel. Ein leichter und ein etwas anspruchsvollerer Aufstieg machen ihn einerseits für technisch und konditionell weniger versierte Wanderer erklimmbar und andererseits auch für jene, die es gerne etwas herausfordernder haben, durchaus interessant.


Von Hallein (vom Süden) oder von Hof bei Salzburg (vom Norden) in das Wiestal fahren und in der Ortschaft Seefeldmühle nach Krispl abbiegen. Der Straße bergauf für 6 Kilometer folgen und vor Krispl in einer Senke nach rechts auf eine einspurige Straße abbiegen. Dieser für weitere 2,5 Kilometer bis Zillreith folgen.
Adresse für Navi: Spumberg 35, 5421 Adnet, Österreich
Plus Code: M5VJ+2V Adnet, Österreich
Koordinaten: 47°41’33.4″N 13°10’57.4″E

Kostenpflichtiger Wanderparkplatz direkt am Ausgangspunkt. An schönen Wochenenden ist der Parkplatz schnell voll. Abseits des Parkplatzes herrscht Parkverbot. Weitere Parkmöglichkeiten in Krispl.

Ab Bahnhof Hallein verkehrt der Regionalbus 450 mehrmals täglich nach Krispl. Von dort geht es zu Fuß ca. eine Stunde – teilweise auf schönen Wanderwegen – bis zum Ausgangspunkt in Zillreith.

Genaue Fahrzeiten finden sich auf der Webseite des SVV.

Weglänge: ca. 7 km (insgesamt)
reine Gehzeit: ca. 3:30 Std. (insgesamt)
Höhenunterschied: ca. 530 m
Höchster Punkt: 1.648 m (Schlenkengipfel)
Tiefster Punkt: 1.116 m (Parkplatz Zillreith)
Wegbeschaffenheit: Wanderung auf Forstwegen, schmalen Steigen und Almwegen
Schwierigkeit nach SAC Wanderskala: T2 – Bergwandern
Trittsicherheit: am Jägersteig erforderlich
ausgesetzte Stellen: nein – eine ausgesetzte Stelle (Jägernase) kann rechts umgangen werden
Familientauglichkeit: gut geeignet, bis zur Schlenkenalm sollte es sogar für Vorschulkinder kein Problem sein
Barrierefreiheit: nur bis zur Schlenkenalm
Empfohlene Ausrüstung: Wander- oder Trekkingschuhe, Trinkflasche, evtl. Wanderstöcke für den steilen Almweg vom Gipfel hinunter zur Schlenkenalm

Gratweg zum Schmittenstein (1.696 m) und von dort zurück zur Schlenkenalm in ca. 2:30 Std., ca. 5 km und 170 Höhenmeter zusätzlich, teilweise ausgesetzt, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich

  • Zillhütte und Trautenstadthütte auf der Schlenkenalm sind von ca. Mai – Oktober bewirtschaftet.
  • Im Halleinerhaus („Halleinerhütte“) der Naturfreunde, das direkt am Weg nahe des Ausgangspunktes liegt, kann auch übernachtet werden. Im Winter geöffnet!
  • Der Gasthof Zillreith befindet sich direkt am Ausgangspunkt.
Blick zurück auf den Schlenken vom Parkplatz Zillreith

Bitte beachte:
Alle Angaben und Beschreibungen in diesem Artikel spiegeln meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wider und erfolgen daher ohne Gewähr auf Richtigkeit bzw. Aktualität. Gelände und Natur sind ständigen Veränderungen unterworfen. Wege könnten aus diesem Grund nicht mehr passierbar, gesperrt oder anderweitig verändert sein. Auch das Wetter kann großen Einfluss auf den Charakter eines Weges haben. Eine sorgfältige Tourenplanung ist für das Wandern in der Natur – speziell im Gebirge – deshalb unerlässlich.


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