Dem November wird ja nachgesagt, dass er der tristeste Monat überhaupt sei. Dass auch trübes Wetter seine ganz besonderen Reize hat, will ich dir heute zeigen. Bereit für ein kleines Walderlebnis? Dann begleite mich auf einem Spaziergang durch einen nebeligen Herbstwald!
Lange Zeit war ich ein Schönwetter-Naturliebhaber und -Fotograf. Erst seit kurzem habe ich erkannt, was mir dadurch bisher alles entgangen ist, indem ich nur bei Sonnenschein draußen unterwegs war. Klar, bei Sonnenschein ist es immer schön in der Natur. Aber warst du schon einmal bei Nebel im Wald?

Wenn nicht, kann ich dir nur dringend empfehlen, beim nächsten Nebelwetter in den Wald zu gehen. Die Alltagswelt verschwindet hinter der weißen, schier undurchdringlichen Nebelwand. Plötzlich finden wir uns ganz alleine wieder, um uns herum nur Bäume und dahinter: nichts. Es ist ein bißchen wie bei Schrödingers Katze: Die Welt da draußen mag noch da sein, oder auch nicht. Wir wissen es nicht genau.

Im Nebelwald
Die Stimmungen und Eindrücke sind atemberaubend und der fehlende Weitblick stellt die Dinge unmittelbar um uns herum eindrucksvoll in den Vordergrund.







Die Luft ist feucht, kühl und schwer. Man kann förmlich fühlen, wie sie unsere Lungen füllt. Oft kann man lesen, dass Nebel schlecht für die Lunge sei. Die kalte Luft würde die Bronchien verengen und die hohe Feuchtigkeit erschwere den Gasaustausch. Wie so oft ist das jedoch nur ein kleiner Ausschnitt eines viel größeren Bildes: In Ballungszentren mit hohen Schadstoffbelastungen mag dies zutreffen, weil die ganzen Abgase im Nebel sprichwörtlich gefangen sind. Nicht so im Wald: Der Wald filtert und reinigt die Luft und reichert sie mit frischem Sauerstoff an. Dank der Nadelbäume und der Krautschicht tut er dies auch im November noch.
Es sind also vielmehr die Luftschadstoffe, die die Probleme verursachen, als der Nebel selbst. Asthmatiker sollten jedoch trotzdem vorsichtig sein, denn bei ihnen kann die kalte Luft durchaus einen Anfall auslösen. Aber die wissen in der Regel ohnehin selbst am besten, was gut für sie ist und was nicht.
Gerade bei Erkältungen mit Husten und Schnupfen ist die feuchte, kalte Luft eine Wohltat. Fast augenblicklich bessern sich die Symptome merklich, die kühle und feuchte Luft beruhigt die gereizten Atemwege. Das durfte ich vor wenigen Tagen sogar selbst erleben.
Kunstwerke der Natur
Nicht nur unsere Bronchien werden von der feuchten Luft benetzt. Tautropfen überziehen alles, was dem Nebel ausgesetzt ist.






Man mag es ja kaum für möglich halten, aber sogar im November kämpft die ein oder andere Blüte wacker gegen Wind und Wetter an, so wie dieser Bunte Hohlzahn:

Wenn dann die Sonne kommt…
…wird es erst richtig magisch. Mit Worten lässt sich dieses Erlebnis nicht beschreiben, deshalb lasse ich die Bilder für sich sprechen.






Übrigens: Diese gelbgefleckten Kameraden kann man jetzt noch vereinzelt auf der Suche nach einem passenden Winterquartier beobachten. Es sieht ziemlich unbeholfen aus, wenn sie mit ruderartigen Bewegungen versuchen, durch die dicke Laubstreu zu kriechen. Am besten, man lässt sie einfach in Ruhe durch das Laub paddeln.

Das war nun der dritte Teil meiner kleinen Herbstserie. Dass es eine Serie wird, wusste ich bis vor kurzem selbst noch nicht. 😉 Aber ein vierter Teil folgt demnächst, denn mittlerweile hat sich auch der erste Schnee blicken lassen und das ist immer ein Erlebnis der Sonderklasse, wenn Schnee und Herbstfärbung aufeinander treffen.
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1 Kommentar zu „Herbst + Wald + Nebel = Mystik pur“