Der Herbst: Des einen Freud, des anderen Leid. Unbestritten ist er aber die bunteste aller Jahreszeiten. Dunkelblauer Himmel, gelbe und rote Bäume, immer noch saftig grüne Wiesen. Kommt mit auf einen virtuellen Ausflug in den Herbst.
Diese Highlights erwarten dich im herbstlichen Wald:
⭐ Die Farben der Bäume im Herbst: von gelbgrün bis feuerrot
⭐ Der Waldboden im Scheinwerferlicht
⭐ Die Jahreszeit der Moose beginnt
Für unser heutiges Naturerlebnis brauchst du nicht weit reisen. Es genügt der nächstbeste Wald in deiner Umgebung. Ein Laubmischwald sollte es freilich schon sein, denn bekanntlich kann man bei Fichten und Kiefern auf die Herbstfärbung lange warten. 😉
Es ist Ende Oktober und wie jedes Jahr, zeigt sich ein sehr differenziertes Bild: Während manche Bäume bereits völlig kahl sind, fangen andere gerade erst an, sich zu verfärben. Woran das liegt, ist immer noch ein Geheimnis der Bäume.
Klar ist, dass manche Baumarten früher mit dem Blattabwurf beginnen, manche erst später. Eschen, Erlen und Birken gehören zu den ersten, während Buchen und Eichen ihre Blätter meist länger behalten. Aber das ist nur die halbe Wahrheit, denn innerhalb der Baumarten finden wir ebenfalls beträchtliche Unterschiede. Natürlich kommt es auch auf den Standort und die Höhenlage drauf an. Aber warum man im selben Wald zum Beispiel bereits vollkommen kahle in der Nähe scheinbar noch fast vollständig belaubter Eschen vorfindet, bleibt weiterhin ein Rätsel.

Ok, kann man nun sagen, das mag das Eschentriebsterben sein. Aber es gibt auch andere Beispiele, wie etwa ein Blick auf einen Buchenjungwuchs zeigt: Während manche Exemplare noch komplett grün sind, verfärben sich andere schon deutlich rostrot. Wie ein buntes Mosaik präsentiert sich so der Waldboden.

Aber dass die Herbstverfärbung kein gleichmäßiger Prozess ist, können wir sehr gut an ein und demselben Baum beobachten: Niemals verfärbt sich gleich der ganze Baum. Vielmehr existieren alle Stadien der Verfärbung – zumindest noch im Oktober – gleichzeitig.
Das Foto unten veranschaulicht es ganz gut: Während ein paar Blätter bereits rostrot sind, also im Endstadium der Buchenverfärbung, zeigen andere noch die anfängliche Gelbfärbung. Die allermeisten Blätter sind allerdings noch immer saftig grün, der Baum kann also das Sonnenlicht an diesem wunderschönen Herbsttag noch nutzen, um Zucker zu synthetisieren, den er für den Kraftakt der Blätterneubildung im nächsten Frühjahr sicherlich gut gebrauchen kann.

Die Farben der Bäume im Herbst
Grundsätzlich können wir zwei Gruppen von Laubbäumen beobachten: Es gibt welche, die sich nicht oder kaum verfärben, bei denen die Blätter also bis zum Schluss grün bleiben bis sie welken und abfallen. Die Esche (sie verfärbt sich maximal etwas gelblich) und die Erle sind Vertreter dieser Gruppe.
Dann gibt es die Gruppe der Bäume, deren Laub sich verfärbt und den Wald in all die bunten Herbstfarben taucht, die uns so faszinieren. Dabei sind von gelbgrün bis feuerrot alle Farben möglich. Die Verfärbung geht natürlich nach dem Abfallen der Blätter noch weiter bis am Ende nur noch verschiedene Nuancen von braun übrig bleiben.
Wie sich einige unserer in Mitteleuropa häufigsten Baumarten verfärben









Leider ohne Foto:
Pappel: sattes gelb, ähnlich der Linde
verschiedene Weidenarten: von gelbgrün bis orange
Wie die Herbstfärbung ausfällt, ist im Übrigen auch stark vom Wetter abhängig: Ist die Witterung eher trocken, so gibt es in der Regel viel buntes Laub. Ist der Herbst hingegen sehr nass, werden die Blätter schnell braun und verlieren ihre schöne Färbung. Schuld daran sind Pilze, die bereits am Baum damit beginnen, das Laub zu zersetzen. Je feuchter es ist, desto besser gedeihen sie.

Wie entsteht die Herbstfärbung überhaupt?
Das ist relativ einfach erklärt: So wie sich bei uns ein Bluterguss je nach Stadium in verschiedensten Farben zeigt, weil das Hämoglobin abgebaut wird, ist es ähnlich auch bei Chlorophyll. Wie gut die Farben dieser Abbauprodukte sichtbar sind, hängt von Blattstruktur und Stoffwechsel der einzelnen Baumarten ab.












Licht am Waldboden
Durch den zunehmenden Laubabwurf entstehen immer mehr Lücken im Blätterdach und Sonnenlicht kann vermehrt durchscheinen. So ergeben sich oft sehr mystische Stimmungen und ansonsten unbeachtete Details am Waldboden stehen plötzlich im Rampenlicht.
















Die Moose haben nun Hochsaison
Moose sind niedere Pflanzen, die noch sehr stark an Wasser gebunden sind. Im Herbst kann aufgrund der kürzeren Tage und der niedrigeren Temperaturen der Boden nicht mehr so gut abtrocknen. Der Waldboden ist nun fast durchgehend feucht. Ideale Bedingungen für die Moose. Nach dem heißen Sommer, blühen sie jetzt richtig auf.







Nun waren das für’s Erste genug Fotos. Geht doch raus und schaut nach was ihr bei euch so findet. Postet es gerne als Kommentar. Übrigens leuchtet der Herbstwald auch bei Schlechtwetter wunderschön und ganz besonders im Nebel. Aber das will ich euch beim nächsten Mal zeigen.
Während ich noch diesen Artikel verfasse, hat sich nach einer durchziehenden Kaltfront die Lage der Herbstfärbung drastisch verändert. Der Herbst ist jetzt voll da, Foto-Update folgt in Kürze.
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3 Kommentare zu „Hurra, der Herbst ist da! Natur erleben vor der Haustüre“