Krimmler Wasserfälle und Krimmler Achental erleben

Wer kennt sie nicht, die größten Wasserfälle Österreichs? Ein Naturschauspiel der Sonderklasse und ein Erlebnis für alle Sinne, das man garantiert nicht mehr so schnell vergisst. Nicht minder beeindruckend ist die Landschaft oberhalb der Wasserfälle – Das Krimmler Achental. Ein Erlebnisbericht aus dem hintersten Pinzgau.


In so manchen Werbebroschüren hält sich hartnäckig die Behauptung, die Krimmler Wasserfälle seien die höchsten Mitteleuropas und die fünfthöchsten der Welt. Beides ist mittlerweile längst widerlegt. Doch wer die tosenden Wassermassen den Fels hinunter stürzen sieht, hört und spürt, denkt ohnehin nicht mehr an irgendwelche unbedeutende Zahlen. Zu überwältigt ist man von den ehrfurchteinflößenden Naturgewalten.

In Krimml angekommen, stehen vier Großparkplätze zur Verfügung. Wie das bei touristischen Attraktionen dieser Dimension meist üblich ist, sind sie alle gebührenpflichtig.

2 Tipps gleich vorweg:
1. Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, meide Wochenenden und Feiertage, sowie die Haupturlaubszeit.
2. Wenn das nicht möglich ist, plane den Besuch erst am späteren Nachmittag ein, dann sollte es deutlich ruhiger sein als rund um die Tagesmitte.

Vom Parkplatz folgt man einfach der Beschilderung zum Wasserfall. Der Weg führt vorbei an den „Wasserwelten Krimml“.

Und gleich noch ein dritter Tip:
Wer nur die Wasserfälle sehen will und nicht die Ausstellungen in den Wasserwelten, erhält die Tickets direkt am Eingang zum Wasserfallweg, muss also nicht an den Kassen zu den Wasserwelten anstehen.

Der Untere Achenfall

Heute schon geduscht? Wer am Boden des untersten Falls, am sogenannten Kürsingerplatz, steht, kommt nicht trocken davon. Mit voller Wucht prallen die Wassermassen im Tal auf. Ein Teil davon wird dabei so fein zerstäubt, dass die Gischtwolken wie ein Regenschleier über dem Ort des Geschehens hängen. An schönen Sommertagen kann man leicht den Eindruck gewinnen, in einem tropischen Regenwald zu stehen.

Der Weg führt in Serpentinen bergauf, vorbei an zahlreichen Aussichtskanzeln und erreicht beim Jagasprung schließlich die Fallkante des Unteren Achenfalls.

Die Aussichtskanzel am Fuße der oberen Stufe des Mittleren Achenfalls lässt die Gewalt dieses kleinsten der drei Krimmler Wasserfälle spüren. Danach führt der Weg durch den Wald, etwas abseits der Krimmler Ache hinauf zum Gasthaus Schönangerl, das direkt oberhalb der Fallkante liegt.

Die zwei Stufen des Mittleren Achenfalls

Oben angekommen, ändert sich nun schlagartig die Landschaft. Vor uns liegt eine beinahe sanft anmutende Geländestufe, der Schönangerlboden, in dem die Krimmler Ache fast gemächlich dahinfließt. Auf den großen Felsen am Ufer lässt man sich gerne für eine Pause nieder. Nur der weiße Staubschleier in der Ferne verrät uns, dass da noch etwas kommt.

Von weitem ist er schon sichtbar. Wie ein weißer Vorhang hängt er an der Felswand. Das Gelände wird allmählich wieder steiler. Der Weg quert einen Nebenarm der Ache. Mächtige Felsblöcke in seinem Bachbett lassen lediglich erahnen, wie gewaltig die Naturkräfte hier wirken.

Schließlich ist nach ein paar letzten Serpentinen die oberste Fallkante auf 1.460 Metern erreicht. Von der Schettkanzel direkt darüber kann man hinunterblicken ins Tal, das nun 400 Meter unter unseren Füßen liegt.

Die oberste Fallkante ist erreicht

Vor uns liegt das Krimmler Achental, das sich 18 Kilometer weit nach hinten zieht. Wer in das Tal hinein schauen möchte, muss jedoch noch etwa zwei Kilometer weiter wandern, bis zur Hölzlahner- und Veitenalm. Erst dann öffnet es sich und gibt den Blick nach hinten frei. Der Weg dorthin führt über die Schotterstraße immer der Krimmler Ache entlang. Die Landschaft ist nun eine komplett andere: ein enges, gemächlich ansteigendes Trogtal, beidseits eingerahmt von steilen Berghängen, ganz hinten die schneebedeckten Gipfel der Hohen Tauern.

Natürlich könnte man noch den ganzen Tag weiter marschieren, der Weg wird auch nicht langweilig werden. Genau genommen befinden wir uns ja erst am Eingang ins Tal. Doch wer zu Fuß wieder nach Krimml zurück will, sollte jetzt schon langsam an den Rückweg denken. So bildet die Alm mit ihren beiden bewirtschafteten Hütten für die meisten Tagesausflügler wohl den Umkehrpunkt. Aber natürlich erst nach einer herzhaften Jause und einer wohltuenden Erfrischung bei einer Einkehr.

Eine andere Version bietet das Nationalparktaxi. Damit eröffnet sich die Möglichkeit, weit ins Tal hinein zu wandern und mit dem Taxi zurück nach Krimml zu fahren. Spontan lässt sich diese Entscheidung leider nicht treffen, denn eine telefonische Voranmeldung ist Voraussetzung.
Nähere Infos dazu gibt es hier: https://www.krimmler-tauernhaus.at/nationalpark-taxi/

Zurück geht es auf demselben Weg. Dadurch kann man all die spektakulären Eindrücke gleich ein zweites Mal erleben.

Die Krimmler Wasserfälle sind mit Worten kaum zu beschreiben. Auch wenn es manchmal etwas überlaufen ist: Ein absolutes Muss für jeden Naturbegeisterten.


Ab Mittersill der B165 Gerlos Straße bis nach Krimml folgen.
Anfahrtszeit ab Landeshauptstadt Salzburg: ca. 2:30 Stunden
Adresse für Navi: Parkplatz Krimmler Wasserfälle, Oberkrimml 108, 5743 Oberkrimml
Plus Code: 658C+5H Oberkrimml
Koordinaten: 47.2161, 12.1723

gebührenpflichtige Großparkplätze sind gut ausgeschildert
Parkgebühr P1 – P3: € 5,- Tagespausschale für Pkw
Parkgebühr P4: € 4,60 bis 2 Std., € 0,60 für jede weitere 1/2 Std. für Pkw.
Alle Angaben Stand 06/2020

Von den Parkplätzen gelangt man in ca. 15 Minuten zu Fuß zum Kassahäuschen am Wasserfallweg. Diese Zeit x2 kommt zu den untenstehenden Tourdaten somit noch hinzu!

Regionalbus 670 verbindet die Krimmler Wasserfälle regelmäßig mit Zell am See bzw. dem Bahnhof Krimml
Anreisezeit ab Landeshauptstadt Salzburg: 3:30 bis 4 Stunden

Genaue Fahrzeiten finden sich auf der Webseite des SVV.


Die Tickets können direkt beim Eingang zum Wasserfallweg erworben werden.
Ticketpreis: € 8,- pro Erwachsener (Stand 2023)
Öffnungszeiten: Mitte April bis Ende Oktober ganztägig

Die Krimmler Ache wird hauptsächlich von Gletschern gespeist. Daher unterliegt ihr Pegel starken jahreszeitlichen Schwankungen. Der höchste Abfluss tritt meist zur Schneeschmelze auf, während in den Herbstmonaten der Pegelstand deutlich zurück geht.
Daraus ergibt sich die beste Besuchszeit von Spätfrühling bis Spätsommer, also etwa von Mai bis August.


Weglänge: 10,6 km (hin & retour) zuzüglich Weg zum Parkplatz
reine Gehzeit: ca. 4:00 Std. (hin & retour)
Die tatsächliche Gehzeit hängt natürlich davon ab, wieviel Zeit man sich bei den Aussichtspunkten nehmen will
Höhenunterschied: ca. 530 m
Höchster Punkt: Hölzlahneralm (1.583 m)
Tiefster Punkt: Kürsingerplatz (ca. 1.070 m)
Wegbeschaffenheit: Wanderung auf teils steilen Spazierwegen und Schotterstraßen
Schwierigkeit nach SAC Wanderskala: T1 – Wandern
Trittsicherheit: nicht erforderlich
ausgesetzte Stellen: nein
Familientauglichkeit: gut geeignet, allerdings Länge beachten
Barrierefreiheit: nein
Empfohlene Ausrüstung: Trekkingschuhe, Trinkflasche, evtl. Jause


Weglänge: 2,6 km (einfach, ohne Weg zum Kürsingerplatz) zuzüglich Weg zum Parkplatz
Höhenunterschied: 400 Meter
Höchster Punkt: Schettkanzel (ca. 1.470 m)
Tiefster Punkt: Kürsingerplatz (ca. 1.070 m)
Gehzeit: reine Gehzeit ca. 1:30 Stunden
Die tatsächliche Gehzeit hängt natürlich davon ab, wieviel Zeit man sich nehmen will.
3 Stunden erscheinen realistisch.
Wegbeschaffenheit: Wanderung auf teils steilen Spazierwegen
Schwierigkeit nach SAC Wanderskala: T1 – Wandern
Trittsicherheit: nicht erforderlich
ausgesetzte Stellen: nein
Familienfreundlichkeit: perfekter Familienausflug, auch für Vorschulkinder ist der Weg machbar
Barrierefreiheit: nein




Bitte beachte:
Alle Angaben und Beschreibungen in diesem Artikel spiegeln meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wider und erfolgen daher ohne Gewähr auf Richtigkeit bzw. Aktualität. Gelände und Natur sind ständigen Veränderungen unterworfen. Wege könnten aus diesem Grund nicht mehr passierbar, gesperrt oder anderweitig verändert sein. Auch das Wetter kann großen Einfluss auf den Charakter eines Weges haben. Eine sorgfältige Tourenplanung ist für das Wandern in der Natur – speziell im Gebirge – deshalb unerlässlich.


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