Laudachsee und Grünberg bei Gmunden – Wandern im Salzkammergut

Lesezeit:

7–11 Minuten

Heute geht es auf einer wunderschönen Vorfrühlingswanderung zum idyllischen Laudachsee und auf den gemütlichen Grünberg mit toller Aussicht. Bekannt und beliebt ist das Salzkammergut aufgrund seiner großen landschaftlichen Schönheit. Gmunden, der Traunsee und der weithin sichtbare Traunstein, der sich hoch über die Landschaft erhebt, sind berühmt und – im Falle des Traunsteins – auch berüchtigt. Unser heutiges Ausflugsziel ist ungefährlich und auch weit weniger schweißtreibend als der Traunstein und geizt dennoch nicht mit Naturerlebnissen.


⭐ Der idyllische Laudachsee
⭐ Die fantastische Aussicht vom Grünberg
⭐ Viel schattiger Wald
⭐ Romantische Wege und Plätze


Tourenbeschreibung in aller Kürze:

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Franzl im Holz
Ab der Siedlung Klamm geht es sehr idyllisch entlang der Äußeren Laudach durch den Wald zum Laudachsee. Der Laudachsee ist ein wahres Naturidyll. Eine Umrundung lässt einem noch tiefer in diese Landschaft eintauchen. Auf einer breiten Forststraße geht es weiter zum Grünberg, von dem aus man eine fantastische Aussicht genießen kann. Der Rückweg erfolgt auf Forstwegen. +++ 14 km / ca. 460 hm / ca. 4 Std. reine Gehzeit
Fazit: Abwechslungsreiche Wanderung hauptsächlich durch Wald
Highlights: idyllischer Laudachsee mit spektakulärer Bergkulisse, fantastische Aussicht vom Grünberg.

Es ist Ende Februar und der Winter in weite Ferne gerückt. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen, die einem mit nur zwei Kleidungsschichten schon schwitzen lassen, sind erste Vorboten der warmen Jahreszeit, die bald einziehen wird.

Das Alpenvorland liegt unter einer grauen Hochnebeldecke, doch bereits am Weg herauf von Gmunden durchbrechen wir den Nebel. Im strahlenden Sonnenschein begrüßen uns der Traunstein und der Katzenstein. Genau zwischen diesen beiden liegt unser erstes Ziel, der Laudachsee.

Der Schnee ist komplett verschwunden. Die Wiesen haben aber noch nicht dieses frische, lebendige Grün, das den Frühling ausmacht. Es ist eben doch erst Ende Februar und vor gerade mal einer Woche, wurde das gesamte Land noch von zweistelligen Minusgraden beherrscht.

Natürlich ist eine verschneite Winterlandschaft auch schön, keine Frage. Doch die klare, milde Frühlingsluft, das Zwitschern der Vögel, die ersten Blüten, die durch die eben noch gefrorene Erde brechen, das Erwachen der Natur nach einem kalten, dunklen Winter, das alles weckt auch in uns wieder die Lebensgeister.

Die erste Pestwurz kämpft sich ans Tageslicht

Der Wanderparkplatz beim Gasthof Franzl im Holz ist der Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung zum Laudachsee und auf den Grünberg. Es ist Samstagvormittag und wir sind nicht alleine. Der Parkplatz füllt sich langsam, auch viele Familien mit Kindern nutzen diesen Vorfrühlingstag für einen Ausflug.

Das Gebiet um den Laudachsee und den Grünberg ist mit einem dichten Wanderwegenetz überzogen und sehr gut ausgeschildert. Wir folgen erst ein kurzes Stück der Straße weiter bis nach Klamm und biegen nach den letzten Häusern links auf den Wanderweg Richtung Laudachsee ab. Auf dem schmalen Forstweg tauchen wir bald in den Wald ein, der uns erst am See oben wieder ausspucken wird. Nach etwa zwei Kilometern erreichen wir eine Wegekreuzung. Wir entscheiden uns für den linken Weg, dem entlang der Äußeren Laudach, die direkt aus dem Laudachsee ins Tal fließt.

Diese Wahl sollten wir nicht bereuen. Besonders idyllisch ist die Überquerung der Laudach auf einem Holzbrett, das als Brücke auf den großen Steinen im Bachbett platziert wurde. Danach geht es auf Waldwegen etwas steiler bergauf, bis wir eineinhalb Kilometer vor dem See auf einen Forstweg treffen, der uns mit leichter Steigung zum See führt. Stellenweise sind die Wege noch etwas vereist, stellenweise matschig, aber im Großen und Ganzen problemlos zu begehen.

Am Laudachsee angelangt, bin ich kaum überrascht, dass er noch komplett von einem milchig-weißen Eispanzer bedeckt ist. Zu extrem war die letzte Kältewelle, als dass ein paar sonnige Frühlingstage das Eis hätten schmelzen können. Auch am Ufer zeugen der tiefe Boden und unzählige Wasser- und Schlammpfützen davon, dass hier noch vor kurzem alles schneebedeckt war.

Zahlreiche Menschen genießen am sonnigen Nordufer gerade das Ambiente. Auch wir suchen uns erst einmal einen schönen Pausenplatz mit Blick über den Laudachsee. Meine verschwitzte Fleecejacke kann in der Sonne trocknen, während ich kurzärmelig meine Suppe löffle und die wärmenden Strahlen der späten Februarsonne genieße.

Nach der Stärkung ist es früher Nachmittag und die Sonne beginnt sich schon hinter dem Traunstein zu verstecken. Bevor wir zu unserem zweiten Ziel, dem Grünberg aufbrechen, wollen wir aber erst einmal den See umrunden. Am Ostufer können wir so noch letzte Sonnenstrahlen tanken, bevor wir in den Schatten eintauchen. Die Landschaft mit den steilen Felswänden des Traunsteins im Westen und denen des Katzensteins im Osten ist wirklich beeindruckend. Eine halbe Stunde später kommen wir bei der zur Zeit geschlossenen Ramsaualm nordwestlich des Sees an und machen uns auf den Weg Richtung Grünberg.

Vorbei am Siebenbründl, wo einst eine Hexe die sieben Söhne eines grausamen Königs in Brünnlein (Quellen) verwandelt haben soll, die noch heute durstige Wanderer laben, erreichen wir auf der breiten Forststraße bald die große Wegekreuzung beim Holzknecht Unterstand. Hier kann man sich über das Holz der unterschiedlichen Baumarten informieren. Holzwirtschaft wird in diesem Gebiet, das hauptsächlich im Besitz der Österreichischen Bundesforste ist, natürlich großgeschrieben. Dabei wechseln sich Nadel- und Laubmischwälder immer wieder ab. Vorherrschend sind in erster Linie Fichten, Tannen und Buchen, aber auch Eschen, Bergahorn und Lärchen sind immer wieder zu finden. Hinzu kommen Eichen, Linden und Bergulmen.

Das Siebenbründl

Wir folgen der Beschilderung Richtung Grünberg. Der schöne, relativ neu angelegte Weg führt uns mäßig ansteigend durch den Wald zu einer weiteren Forststraße. Gleich darauf nehmen wir rechts noch einen kurzen Abstecher über das Hochgschirr (981 m), das uns einen schönen Ausblick nach Osten und Süden bietet. Jetzt ist es nur noch einen Kilometer bis zu unserem letzten Ziel, dem Grünberg (984 m).

Schon von weitem ist der 39 Meter hohe Aussichtsturm des Baumwipfelpfades zu sehen. Dieser eröffnet leider erst am 27. März, wenn auch die Seilbahn von Gmunden auf den Grünberg wieder ihren Betrieb aufnimmt.

Als letztes Highlight genießen wir noch den Ausblick vom Paragleiterstartplatz auf Gmunden und den Traunsee. Der Nebel im Tal hat sich auch soweit aufgelöst. Der Blick geht weit in Richtung Westen. Aufgrund eines immer noch über dem See hängenden Dunstschleiers und Gegenlichts durch die nun schon tief stehende Nachmittagssonne, lassen sich aber kaum mehr als die Silhouetten der Berge erkennen. Wir rätseln, welche Berge wir da sehen, können letztendlich aber nur mutmaßen, zumal uns das Bergpanorama vom Grünberg aus nicht vertraut ist.

Zu Beginn der goldenen Stunde machen wir uns auf den Rückweg. Die Abendsonne taucht den Traunstein, den Katzenstein und das Steineck weiter im Osten in warmes, weiches Licht. Dann tauchen wir wieder in den Wald ein. In der Dämmerung kommen wir kurz vor 18 Uhr beim Parkplatz an.

Es war eine wirklich sehr gelungene Vorfrühlingswanderung in einem sehr empfehlenswerten Wandergebiet. Die abwechslungsreiche Landschaft, wunderschöne Ausblicke und nicht zuletzt die spektakuläre Lage des Laudachsees zwischen Traunstein und Katzenstein machen die Wanderung zu einem Erlebnis.


von Gmunden aus auf der B120/Österreichische Romantikstraße in Richtung Scharnstein fahren, unmittelbar vor Gasthof Engelhof rechts abbiegen und dem Straßenverlauf für etwa 4 km bis zum Wanderparkplatz beim Gasthaus Franzl im Holz folgen.
Adresse für Navi: Franzl im Holz, Laudachseestraße 57, 4810 Gmunden
Plus Code: WR3W+P2 Gmunden
Koordinaten: 47.9045, 13.8444

Wanderparkplatz beim Gasthaus Franzl im Holz. Die Parkplätze entlang der Straße sind kostenlos (wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe), die am eingezäunten Schotterparkplatz sind kostenpflichtig.

Tagesticket: € 5,- pro Pkw (Stand 2021)

weitere kostenlose Parkplätze etwa einen halben Kilometer weiter in Klamm

von Gasthaus Franzl im Holz aus nicht möglich, allerdings sind der Laudachsee und der Grünberg auch direkt von Gmunden aus (mit oder ohne Seilbahn) erreichbar.


Weglänge: ca. 14 km
reine Gehzeit: ca. 4:00 Std.
Höhenunterschied: ca. 460 m
Höchster Punkt: Grünberg (984 m)
Tiefster Punkt: Franzl im Holz (652 m)
Wegbeschaffenheit: Wanderung meist auf Forst- und Waldwegen, anfangs auch auf Asphalt
Schwierigkeit nach SAC Wanderskala: T1 – Wandern
Trittsicherheit: nicht erforderlich
ausgesetzte Stellen: nein
Familientauglichkeit: prinzipiell sehr gut geeignet, evtl. zu lang. Tour kann bei Bedarf aber verkürzt werden.
Barrierefreiheit: ja, allerdings nur wenn man auf der Forststraße zum Laudachsee wandert, nicht wie oben beschrieben durch den Wald
Empfohlene Ausrüstung: Wanderschuhe, Trinkflasche, Jause


  • Die Ramsaualm liegt direkt am Laudachsee und hat im Sommer wie auch an Wochenenden im Winter geöffnet.
  • Die Grünbergalm liegt direkt am Gipfel des Grünbergs und hat von April bis November täglich geöffnet, im Winter von Freitag bis Sonntag.
  • Das Gasthaus Franzl im Holz direkt beim Parkplatz der beschriebenen Tour steht täglich außer montags für eine Einkehr im Anschluss an die Wanderung offen.
  • Auch das Gasthaus zum Silberfuchs liegt in unmittelbarer Nähe zum Parkplatz und bietet am Ende der Tour dem müden Wanderer eine Einkehr an. Montag & Dienstag Ruhetag
Am Ziel: Ein letzter Blick auf Traunstein und Katzenstein in der Dämmerung

Meereshöhe: 894 Meter
Länge: ca. 400 Meter
Breite: ca. 400 Meter
max. Tiefe: 13 Meter (es existieren unterschiedliche Angaben dazu)
Typ: Karsee
Zufluss: ober- und unterirdische Quellen
Abfluss: Äußere Laudach

Eingebettet in das Bergpanorama zwischen Traunstein im Westen und Katzenstein im Osten liegt das Naturschutzgebiet Laudachsee. Neben dem See zählt dazu auch das ihn im Norden und Süden umgebende Moor. Derzeit (2021) finden Renaturierungsmaßnahmen statt, um Teile des Hochmoors südlich des Sees wieder herzustellen.

Der See ist im Winter ein beliebter Eislaufplatz. Da er zu dieser Jahreszeit komplett im Schatten des Katzensteins (1.349 m) und des Traunsteins (1.691 m) liegt, bildet sich rasch eine Eisdecke aus.


Höhe: 984 Meter ü. A.
Gebirge: Oberösterreichische Voralpen
Geologie: Berg der Flyschzone

Der Grünberg ist ein bedeutendes Naherholungsgebiet für die Stadt Gmunden, zieht aber auch Besucher aus weiterem Umkreis an. Seit 1957 führt eine Seilbahn direkt von Gmunden auf den Gipfel, die erst 2014 modernisiert wurde.
Er bietet, neben einem dichten und gut ausgeschilderten Wanderwegenetz (der Laudachsee ist in ca. 1 Stunde erreichbar), auch zahlreiche Attraktionen, die in erster Linie auf Erlebnisse für die ganze Familie ausgerichtet sind.

Absolutes Highlight ist der erst 2018 eröffnete Baumwipfelpfad Salzkammergut mit seinem 39 Meter hohen Aussichtsturm und einer 75 Meter langen Tunnelrutsche.
Alle Infos dazu gibt es auf der Homepage des Baumwipfelpfades

Weitere Angebote sind die Sommerrodelbahn Grünbergflitzer und ein Abenteuerspielplatz mit Niederseilgarten.



Bitte beachte:
Alle Angaben und Beschreibungen in diesem Artikel spiegeln meine persönlichen Eindrücke und Erfahrungen wider und erfolgen daher ohne Gewähr auf Richtigkeit bzw. Aktualität. Gelände und Natur sind ständigen Veränderungen unterworfen. Wege könnten aus diesem Grund nicht mehr passierbar, gesperrt oder anderweitig verändert sein. Auch das Wetter kann großen Einfluss auf den Charakter eines Weges haben. Eine sorgfältige Tourenplanung ist für das Wandern in der Natur – speziell im Gebirge – deshalb unerlässlich.


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